Geschichte aus 12 Jahrhunderten

Zeittafel
Um das Jahr 1000 - Vertreibung der Sorben aus hiesiger Gegend unter dem Meißner Markgrafen Ekkehard I.
Im 12. Jahrhundert nahm vermutlich die Besiedlung und Gründung unseres Heimatortes durch Deutsche seinen Anfang.
1228 - In einer Oberlausitzer Grenzurkunde wird der Ort erstmals als "Hart" genannt. In dieser Urkunde wurden Grenzstreitigkeiten zwischen dem Königreich Böhmen und dem Bistum Meißen bereinigt. Es dürfte der Waldreichtum unserer Gegend gewesen sein, dem unser Heimatort seinen Namen verdankt. Denn "Hart" ist ein althochdeutsches Wort und heißt Wald, also ein Ort im Wald.
Aus dem anfänglichen Namen Hart wurde im Laufe der Jahrhunderte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der Ortsname Harthau.
1346 - Das Dorf wird das zweite Mal genannt, und zwar als Kirchdorf des Bistum Meißens.
1350 - Der Herrensitz wird erstmals in einer Urkunde, zusammen mit dem ältesten bekannten Besitzer Henlin von der Aue, erwähnt.
Bereits im 16. Jahrhundert gab es neben dem eigentlichen Dorf entlang des Grunabaches, die "kleine Harta", gelegen unweit des Herrenhauses an der Wesenitz in südlicher Richtung.
1523 - Weil der Bischof von Meißen, zu dessen Land Harthau gehörte, keinen lutherischen Pfarrer, aber der damalige Besitzer Reimund Krahe keinen "Papisten" haben wollte, wurde die Kirchgemeinde als Tochtergemeinde nach Schmiedefeld gewiesen.
1559 - Am 11. Januar wurde die Reformation in Harthau eingeführt.
Die zum Ende des 16. Jahrhunderts in hiesiger Gegend wütende Pest forderte auch in Harthau zahlreiche Opfer.
1618-1648 - Während des 30-jährigen Krieges erfährt Harthau viel Not und Elend.
1662 - Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche wurde abgerissen. Eine neue wurde gebaut. Die Weihe fand noch im selben Jahr statt.
1727 - Auf Grund von Streitigkeiten zwischen dem Kurfürsten Friedrich August II. und der Herrin von Harthau Eva Charlotte Friedericke von Einsiedel, geborene Gräfin von Flemming, verlegte man die Poststation nach Schmiedefeld.
1760 - Der König von Preußen Friedrich II. war am 6. Juli in Harthau.
1793 - Der 15. August ging als Schreckenstag von Harthau in die Geschichte ein. Bei einem schweren Gewitter brannten die Kirche, die Schänke, der Ritterhof und eine Anzahl weiterer Gebäude nieder. Das Herrenhaus blieb wie durch ein Wunder verschont.
1794 - Am 30. Oktober fand die Weihe der neu errichteten Kirche statt.
1813 - Der französische Kaiser Napoleon I. übernachtete dreimal im Schloss. Seine Truppen verwüsteten Harthau und benutzten die Kirche als Schlachthaus und Lazarett. Aber auch die Russen und Preußen marschierten auf ihrem Weg zur großen Völkerschlacht bei Leipzig durch unseren Ort und hinterließen ihre Spuren.
1844-1847 - Bau der Eisenbahnstrecke Dresden - Görlitz. Nach dem anfänglichen Haltepunkt, direkt neben dem Bahnübergang, entsteht 1878 der Bahnhof. Der Eisenbahnbau war für die Entwicklung von größter Bedeutung. Er war die Grundlage für die Entstehung von Industrie und Handel.
1877 - Bedingt durch die Eisenbahnlinie Dresden - Görlitz wurde die Poststation wieder nach Harthau verlegt.
1893 - Harthau mit dem Ortsteil Kleinharthau trägt ab Ende dieses Jahres offiziell den Namen Großharthau.
1903 - Am 10. Juli fand die Einweihung der neu erbauten Schule statt.
1905 - Seine Majestät Friedrich August III., König von Sachsen, besuchte Großharthau und wurde durch Prinz Sizzo von Schwarzburg am Bahnhof empfangen.
1906 - Nach 383 Jahren wurde Großharthau wieder selbständige Pfarrgemeinde.
1914-1918 - Während des I. Weltkrieges verloren 39 Soldaten aus Großharthau ihr Leben.
1920 - Die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Friedhof fand am 30. August feierlich statt.
1922 - Die ersten Häuser der Siedlung wurden gebaut und fertiggestellt.
1923 - In Zschiedrich's Restauration erfolgte die Gründung der FFw.
1945 - Im April sind die ersten polnischen und russischen Soldaten in unserem Ort. Auf der Suche nach einer neuen Heimat zogen tausende Menschen, mit dem Wenigen was ihnen geblieben war, durch unser Dorf. Einige blieben und wurden hier ansässig.
1939-1945 - Über 100 Großharthauer Soldaten fallen an den Fronten des II.Weltkrieges.
1945 - Enteignung des herrschaftlichen Besitzes. Letzter Besitzer war Prinz Friedrich Günther von Schwarzburg. Es kommt zur Durchführung der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone, so auch in Großharthau.
1946 - Im Januar wurde das Dach des Schlosses bei einem Brand zerstört. Daraufhin kam es 1948 zum kompletten Abriss des Gebäudes.
1958 - Im September fand die Gründung der LPG Typ I "Frohe Zukunft" statt.
1962-1963 - Der Flachbau der Schule wurde gebaut.
1975 - Zum Schuljahresbeginn wurde die neu errichtete Zentralschule eingeweiht.
1994 - Durch die Gemeindegebietsreform werden die einst selbstständigen Orte Bühlau, Schmiedefeld und Seeligstadt in die Gemeinde Großharthau eingemeindet.
Copyright © 2003 - Steffen Noah